Neubau eines Altenteilergebäudes in Lünen
Ort 1
Ein Altenteilergebäude für einen historischen Bauernhof soll in direkter Beziehung zur Hofstelle im Übergang zur freien Landschaft entstehen.
Der Entwurf trägt dem Rechnung, indem er aus zwei sich durchdringenden Baukörpern besteht - ein zweigeschossiger, der die Traufhöhe des vorhandenen, denkmalgeschützten Wohnhauses aufnimmt und einem eingeschossigen, der sich zur Landschaft orientiert und die Wohnbereiche sowie eine Dachterrasse beherbergt.
Durch die Verschiebung der Baukörper gegeneinander entsteht auf der Westseite ein markanter Eingangsbereich, der den Besucher empfängt und durch eine integrierte Sitzbank und eine großzügige Überdachung zum Verweilen einlädt. Auf der Südostseite entsteht durch die Verschiebung ein differenzierter, geschützter Terrassenbereich, der den Blick in die unterschiedlichen Landschaftsbreiche - Teich, Garten, Lippeaue - freigibt.
Zentrum des Hauses ist der Essplatz mit seinen vielfältigen Blick- und Wegebeziehungen. Er befindet sich an der Durchdringung beider Baukörper durch die sich eine zweigeschossige Halle bildet. Die Wohnbereiche umfassen den Essplatz als offene Wohnzone.
Die Frühstücksküche ermöglicht durch gut positionierte Fensteröffnungen gleichzeitig die Teilnahme am Arbeitsleben auf dem Hof sowie das Erlebnis in der Natur. Zusätzlich ist hier der optimale Blick zur Lippe im Sonnenaufgang gewährleistet.
Ort 2
Das Baugrundstück zeichnet sich durch eine allseitige Einbindung in den Natur- und Kulturraum der Lippeauen aus. Blickbeziehungen bestehen sowohl zum Fluss und Wald als auch zu den umgebenden Feldern. Der Standort bietet auf dem Grundstück den besten Blick auf den südlich gelegenen Fluss.
Das Gebäude trägt dem Rechnung, indem es seine wesentlichen Aufenthaltsbereiche nach Süden deutlich öffnet, durch seine Formgebung auf die umgebenden Einflüsse reagiert und Außen- sowie Innenbereiche miteinander verbindet. Die Formgebung des Neubaus nimmt dabei Anleihen an der Architektur der Bestandsgebäude, während sie durch Überformung und Materialverwendung in die Neuzeit übertragen wird.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt von Norden. Geneigte Fassadenflächen markieren die Eingangssituation, die die einzige sichtbare Öffnung darstellt.
Vom Eingangsbereich erreicht man den großzügigen Wohn- und Essbereich mit angeschlossener Küche, der sich quer zum Zugang erstreckt und einen großzügigen Luftraum bis zum geneigten Dach bietet.
Von allen Aufenthaltsräumen aus gibt es durch die große Glasfassade einen optimalen Blick in die Landschaft der Lippeauen. Nach Norden liegen wiederum Gästezimmer und Nebenräume.
Über eine offene Treppe erreicht man die Galerie im ersten Obergeschoss, die die Frühstücksküche sowie das Schlafzimmer mit Bad beherbergt.
Die asymmetrische Neigung der Dachflächen schafft im Norden großzügige Raumhöhen und ermöglicht nach Süden durch ein gestrecktes Glasoberlicht den Blick zum Fluss.